Ungebetene Gäste nicht einladen

Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht und einer guten Nachbarschaft steht grundsätzlich nichts im Weg. Auf seinen Internetseiten gibt der NABU zahlreiche Tipps zum gedeihlichen Miteinander. Wer die Tiere dennoch nicht am Haus haben möchte, kann vorbeugend dafür sorgen, dass sie sich erst gar nicht ansiedeln. Auf Grund fehlender geeigneter Nistmöglichkeiten in der Natur nutzen die Insekten zum Nestbauen häufig Spalten in Fassaden, Schuppen und Gartenlauben, oder sie siedeln sich in Rolladenkästen, in Dachvorsprünge, im Dach oder Balkon an. Hier kann es dann zu Konflikten mit den zweibeinigen Bewohnern kommen

 

Wespen Ansiedlung im Garten verhindern:

Wespen siedeln sich gerne in Hohlräumen an. Um Wespen im Garten zu verhindern verschließen Sie die großen Löcher im Steingarten. Früchte und Fallobst dienen als Nahrungsquelle und sollten geerntet bzw. beseitigt werden.

 

Wespen am Haus verhindern:

Wespen am Haus oder im Rolladenkasten lassen sich verhindern, wenn Sie mögliche Schlupfwinkel, in die Wespen eindringen könnten, verschließen. Dazu können Sie Bauschaum oder Silikon verwenden. Ein Wespennest im Rolladenkasten kann durch Anbringen einer Bürstenleiste verhindert werden. Lüftungsschächte und offen stehende Kellerfenster lassen sich mit Fliegengitter sichern.

 

Haben die Wespen schon einige Waben gebaut, lassen Sie sich meist nicht mehr vertreiben.

Erdwespen oder Feldwespen stehen unter Naturschutz. Nicht jedes Nest kann man umsiedeln, weil man die Wabe (in der die Königin sitzt) nicht heil entfernen kann.

Von allen Umsiedlungen sind maximal 30 Prozent erfolgreich.

 

Ihr NABU-Team

Stechimmen wie Hornissen (links) und Wespen sind nicht immer beliebt.                           Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln


Hummelvolk umgesiedelt

Über unsere NABU-Mailadresse kam die Anfrage zu helfen. Unter der Eingangstreppe in der Rudolf-Diesel-Straße in Sandhausen hatten sich Erdhummeln angesiedelt. Das Problem: Der Eingangsbereich sollte abgerissen und neugestaltet werden. Darauf haben Ulrich Schmidt und ich zugesagt zu helfen. Unsere Vermutung war ein Kleinstaat von max. 20 bis 30 Erdhummeln.

Die nötigen Utensilien waren schnell beieinander: Ein Vogelkasten für die Hummeln inklusive Königin, Fliegenfänger, Holzpinzette, Kopfschutz mit Fliegennetz, Spaten, Hummelkasten als neues Zuhause und Taschenlampe. Wir warteten bis gegen 21.30 Uhr, um möglichst alle Hummeln zuhause anzutreffen. Wir entfernten die Betonplatte und holten den Sand mit den Hummeln unter der Treppe mit einem Spaten heraus. Mit dem Fliegenfänger und der Holzpinzette fingen wir die Hummeln ein. Wir rechneten damit, dass es mehr als 30 sein müssen. Diesen Arbeitsvorgang mit Sand ausheben und Erdhummeln einfangen wiederholten wir sechsmal.

Dann sahen wir Dämmmaterial, das voller Erdhummeln war, samt Königin. Wir reden jetzt von einem Staat von über 100 Hummeln. Das sieht man nicht so oft. In eine große Frischhaltedose, die uns die Familie ausgeliehen hatte, verstauten wir die Königin mit ihrem Volk.

Am nächsten Morgen musste die Frischhaltedose mit dem Hummelstaat im Gefrierschrank runter gekühlt werden, damit die Hummeln lethargisch werden und bei der Umquartierung in den Hummelkasten nicht verloren gehen. Den Hummelkasten und den Vogelkasten mit den eingefangenen Erdhummeln brachten wir in den NABU-Garten nach Walldorf. Wir öffnete beide Kästen und langsam begann das Leben wieder und die Hummeln besiedelten ihr neues Zuhause.

Wir können natürlich nicht alle Hummeln, Hornissen oder Wespen retten, denn es liegt immer an den Umständen wo ein Nest gebaut wird. Dieses Mal jedenfalls war die Umsiedelung erfolgreich und der NABU Walldorf-Sandhausen freut sich über die sympathische Gesellschaft im Naturgarten.

 

Wolfgang Högerich


Erfolgreiche Nistkastenaktion "Lebendiger Kirchturm"

Mit fünf brütenden Dohlenpärchen entpuppt sich die Nistkastenaktion des NABU Walldorf-Sandhausen im Glockenturm der ev. Kirche in Neulußheim als voller Erfolg. Schon im vergangenen Jahr bewohnten zwei Paare mit insgesamt vier Jungvögeln den Kirchturm. Allerdings wurde auch schnell die Problematik erkannt: Die Dohlen belegten den Einstieg zum Glockenraum und den Glockenraum selbst. Der NABU Walldorf-Sandhausen half mit Rat und Tat weiter. So mussten Genehmigungen bei der „Unteren Naturschutzbehörde“ des Rhein-Neckar-Kreises eingeholt und abgewartet werden, bis die jungen Dohlen flügge waren. Im Herbst wurden acht Nisthilfen an den erweiterten Öffnungen der Schallbretter angebracht, um den gefährdeten Vögeln geeignete und sichere Nistplätze zu bieten. Technik und Glocken wurden dadurch vor Verunreinigungen geschützt. Dass diese geschützten silbrig-schwarzen Rabenvögel hier brüten, sei aus ökologischer Sicht ein gutes Zeichen, bemerkte Ulli Schmidt, Vogelexperte und Gründungsmitglied des NABU Walldorf-Sandhausen. Zusammen mit dem 1. Vorsitzenden Wolfgang Högerich überreichte er der Evangelischen Kirchengemeinde für ihr Naturschutzengagement das Zertifikat „Lebendiger Kirchturm“.

 

NABU verleiht Zertifikat „Lebendiger Kirchturm“

Im Oberstübchen der Evangelischen Kirche in Neulußheim piept es. Das ist in diesem Fall aber keine Beleidigung, sondern etwas ganz Besonderes. Seit geraumer Zeit bewohnen nämlich zwei Dohlenpärchen den Kirchturm der Gemeinde. Im Glockenturm, direkt unter den Glocken wurde vor einem Jahr vielfältiges Gezwitscher und überall in Öffnungen kleine Zweige entdeckt. Schnell wurde klar, dass es sich um Dohlen handelt, die zu den intelligentesten Vögeln überhaupt zählen. Vier Jungvögel konnten damals gesichtet werden.

 

Allerdings wurde auch schnell die Problematik erkannt: Die Dohlen belegten den Einstieg zum Glockenraum und den Glockenraum selbst. Der NABU Walldorf-Sandhausen half mit Rat und Tat weiter. Genehmigungen bei der „Unteren Naturschutzbehörde“ des Rhein-Neckar-Kreises mussten eingeholt werden und es musste abgewartet werden, bis Ende Juni die jungen Dohlen flügge waren, um sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Unterstützung bekam die Kirchengemeinde vom Dohlenexperten Ulli Schmidt, Gründungsmitglied des NABU Walldorf-Sandhausen. Dass diese geschützten silbrig-schwarzen Rabenvögel hier brüten, sei aus ökologischer Sicht ein gutes Zeichen.

 

Vier Nester wurden festgestellt, von denen zwei noch mit insgesamt drei Nachzüglern besetzt waren. Bis der letzte Jungvogel den Erwachsenen in Feld und Flur gefolgt war, wartete man ein paar weitere Wochen. Auf Anraten der Naturschutzbehörde wurden im Herbst acht Nisthilfen an den erweiterten Öffnungen der Schallbretter angebracht, um den gefährdeten Vögeln geeignete und sichere Nistplätze zu bieten. Technik und Glocken wurden dadurch vor Verunreinigungen geschützt.

 

Für ihr Naturschutzengagement hat der 1. Vorsitzende Wolfgang Högerich vom NABU Walldorf-Sandhausen mit dem Dohlenexperten Ulli Schmidt der Evangelischen Kirchengemeinde das Zertifikat „Lebendiger Kirchturm“ überreicht.

 

Und wie geht es jetzt mit den netten Bewohnern im Kirchturm weiter? Was machen sie im Winter, wie alt werden Dohlen, müssen die Kästen sauber gemacht werden? Die beiden Experten waren gerne bereit, auf all diese Fragen zu antworten. Bemerkenswert auch die Leidenschaft und Naturliebe von Ulli Schmidt, der sich seit 67 Jahren um verunglückte Vögel kümmert und seit kurzem mit behördlichen Auflagen und Protokollen kämpfen muss.

 

In den ersten ein bis drei Jahren fliegen die Jungen Richtung Westen, z.B. nach Spanien, wo sie sich, wie junge Menschenkinder, die Welt anschauen. Die Alten sind standorttreu, so Ulli Schmidt, sie sichern ihren Nistplatz durchsetzungsstark z.B. vor Tauben, überwintern aber nicht im Nistkasten. Es kann auch sein, dass sich eine Schleiereule oder ein Turmfalke in den Kirchturm verirrt, so Wolfgang Högerich.

Etwa 20 Jahre können diese Rabenvögel alt werden. Und was besonders beeindruckte war, dass die Dohlen ihre Nistkästen selber sauber halten, quasi pieksauber. Bewohner, die man somit doch gerne hat.

 

So ein Zertifikat zu erhalten bedeutet natürlich nicht, die Hände in den Schoß zu legen.

Wie Sigrid Beck von der Ev. Kirchengemeinde betonte, muss jährlich nach der Brutzeit ein Bericht über die Bewohner im Kirchturm und eine fachkundige Beurteilung an die Untere Naturschutzbehörde gegeben werden. Das will man gerne tun in der Hoffnung, dass sich mit den Jahren eine ganze Kolonie Dohlen im Neulußheimer Kirchturm ansiedelt. Die Voraussetzungen dafür hat die Ev. Kirchengemeinde geschaffen. Die Dohlen hingegen genießen weiterhin im Kirchturm den herrlichsten Blick über Neulußheim und sind dem Himmel und dem göttlichen Segen ein Stückchen näher.

 

Renate Hettwer

(Herzlichen Dank für die Überlassung dieses netten Textes!)

 

Bild (Hettwer) v.l.n.r.: Josef Schellenberger, Sigrid Beck, Wolfgang Högerich, 1. Vors. NABU Sandhausen, Dohlenexperte Ulli Schmidt vom NABU Walldorf-Sandhausen, Christoph Diez sowie Gemeindediakon Jascha Richter vor der Evangelischen Kirche


Walldorfer 'Storch-Experten' im Interview

Michael Kögel wohnt im Neubaugebiet in Walldorf und freut sich über die vielen Störche, die sich dort schon seit Wochen beobachten lassen. „Das ist toll wie die sich in den blauen Himmel schrauben“, freut er sich. Das Wetter ist herrlich, allerdings hatte es noch am Vortag gestürmt. Der 49-Jährige ist Wetterreporter und für den SWR in ganz Baden-Württemberg unterwegs. Am Dienstagfrüh traf er sich auf der Walldorfer Storchenwiese mit Günter Keim und Peter Weiser vom Naturschutzbund (Nabu) Walldorf-Sandhausen um mehr über die Störche und ihr Verhalten bezüglich Wetter und Klima zu erfahren. Für Kögel, der waschechter Walldorfer ist und dessen Großvater Werner Kögel 40 Jahre den Walldorfer Tierpark leitete, ein Heimspiel. Nachdem er 16 Jahre in Stuttgart gewohnt hatte, lebt er seit vier Jahren wieder in Walldorf.

 

Das Kamerateam ist noch mit der Technik beschäftigt. Eine Drohne soll nahe der Nisttürme die Wiese überfliegen und Nahaufnahmen der Störche liefern. Derweil bespricht Kögel mit den Naturschützern den Ablauf und holt ihren Rat ein bei dem gemeinsamen Bestreben, die Störche bei der Aktion möglichst wenig zu stören. Schließlich werden verschiedene Szenen gedreht: Ins Gespräch vertieft kommen die drei auf die Kamera zu. In der nächsten Einstellung entfernen sie sich Richtung Schanke, wobei der Blick auf die Informationstafel und die dahinterliegende Wiese mit den Nisttürmen gelenkt wird. Weil mit nur einer Kamera gedreht wird nimmt der Kameramann die Fragen des Wetterreporters noch mal gesondert auf, jeweils mit genügend Platz zum Schneiden. So will er unter anderem wissen, warum die Störche inzwischen so früh aus ihren Winterquartieren zurückkehren und wie sie mit dem noch sehr wechselhaften Wetter zurechtkommen.

 

Ende Januar waren bereits die ersten Störche da, erzählt der Biologe Peter Weiser. Viele Störche überwinterten gar nicht mehr in Afrika, sondern beispielsweise in Spanien, wo sie auf wilden Deponien Nahrung fänden. Die fünf vorhandenen Nester auf und bei der Storchenwiese seien bereits jeweils von einem Paar belegt. Zusätzlich zehn bis 15 Störche kämen aus der Umgebung und auch viele andere Vögel machten auf ihrem Zug gen Norden Rast auf der Storchenwiese.

 

Für die frühe Rückkehr nennt Vogelwart Günter Keim aber noch einen anderen Grund: Der Leitvogel will den Horst wiederhaben und verteidigt die Wiese gegen alle, die er nicht zu seiner Nachkommenschaft zählt. Das stürmische Wetter der letzten Tage mache den großen Vögeln durchaus zu schaffen. „Die klammern sich so an ihr Nest, dass man glauben könnte, sie würden schon brüten“, sagt Weiser und zeigt auf einen der Türme: „Schauen Sie dort, die zwei paaren sich gerade.“ Der Kameramann reagiert sofort, doch der Akt ist schon wieder vorbei.

 

Kögel mit seiner lockeren, humorvollen und bodenständigen Art ist bei den Zuschauern im ganzen Land bekannt und beliebt. Seit 17 Jahren verbindet er als SWR-Wetterreporter die Wettervorhersage mit regionalen Geschichten. Er arbeitet fünf Tage die Woche 12 bis 15 Stunden am Tag und fährt dabei bis zu 2000 Kilometer kreuz und quer durchs Ländle. „Ich bin draußen, komme mit vielen Leuten zusammen – für mich ist das der Traumjob“, sagt er.

Gearbeitet wird im Team. Der Planer sitzt in der Redaktion, der Wetterreporter geht raus. Und beide wechseln sich ab. „Wir drehen morgens, schneiden mittags und senden abends“, sagt Kögel. Viele Jahre bestand das Team der Wetterreporter nur aus Männern, „zwei Kurpfälzern und zwei Schwaben“. Er streicht sich mit der Hand über den Schädel und erzählt, zu den „Männern ohne Haar“ sei vor einem Jahr Nathalie Akbari vom Studio Mannheim dazu gestoßen. „Jetzt sieht man woher der Wind weht“, sagt Kögel grinsend und schickt hinterher: „Sie hat lange Locken.“

 

Text und Fotos: Sabine Hebbelmann


Typischer Agrarvogel im Sinkflug

Die Feldlerche wurde 2019 schon zum zweiten Mal Vogel des Jahres. Bereits 1998 warnte der Naturschutzbund davor, dass der Feldvogel in vielen Gebieten Deutschlands selten oder gar aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.

 

Mit ihrem Gesang von der Morgendämmerung bis zum Abend läutet die Feldlerche alljährlich den Frühling ein. Doch der Himmel über unseren Feldern ist stummer geworden: Die Intensivierung der Landwirtschaft nimmt Feldvögeln den Lebensraum.

Auch um Walldorf und Sandhausen herum macht sich der schlanke Vogel rar. Bei den Sandhäuser Höfen und im Landschaftsschutzgebiet Walldorfer Wiesen sind zuweilen noch männliche Feldlerchen bei ihrem charakteristischen Singflug zu beobachten. Dieser dient der Markierung des Reviers und ersetzt die in der modernen Agrarlandschaft fehlenden Singwarten. „Wir wissen aber nicht ob die Feldlerchen hier auch regelmäßig erfolgreich brüten“, sagt Naturschutzwart Peter Weiser. Wichtig wären Maßnahmen wie das Anlegen von Lerchenfenstern in Wiesen und Feldern. Denn dass die Feldlerche und andere Wiesenbrüter wie Braunkehlchen, Grauammer oder Rebhuhn immer weniger werden liegt auch daran, dass geeignete Brutflächen fehlen, da die meisten Wiesen zu früh oder während der Brutzeit gemäht werden.

 

Der Arbeitskreis Feldflur des NABU Heidelberg hatte im vergangenen Frühjahr mit dem Umweltamt der Stadt Heidelberg und in Kooperation mit Landwirten einen Bereich der städtischen Mähwiesen im Bereich Neurott und bei den Kurpfalzhöfen mit Bambusstangen abgesteckt. Erst als die Stangen, die auch als Sitzwarten für die Wiesenbrüter dienten, nach Ende der Brutsaison im Spätsommer entfernt wurden konnten die Flächen wieder gemäht werden. Das Projekt diente der Förderung von Wiesenbrütern wie Feldlerche, Grauammer und Braunkehlechen und soll dieses Jahr wiederholt werden.

 

Solche Einzelaktionen sind vorbildlich, können aber nicht über das zugrunde liegende Problem hinwegtäuschen: Die Intensivierung der Landwirtschaft nimmt Feldvögeln den Lebensraum. Die Feldlerche soll als Jahresvogel stellvertretend für sie und anklagend für die katastrophale Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel stehen.

 

(NABU/heb)

Die Feldlerche macht sich rar                                                                                                                            Foto: NABU/Peter Lindel


Umweltbewusster Konsum soll kein Luxus sein

Tübinger Pfarrer setzt sich für Reform der Mehrwertsteuer ein

Frithjof Rittberger hält ein Nuss-Nougat-Glas hoch und erklärt: „Endlich habe ich einen Brotaufstrich gefunden, der nicht nur bio, sondern auch palmölfrei ist - und der sogar unseren Kindern schmeckt.“ Der Tübinger Pfarrer, der auf Einladung des Nabu Walldorf-Sandhausen in der Fairtrade-Stadt Walldorf seine Initiative für eine Mehrwertsteuerreform nach ökologischen und Fairtrade-Kriterien vorstellt, zeigt ein weiteres Glas und fährt fort: „Beunruhigt über den hohen Verbrauch kam meine Frau mit einer anderen palmölfreien Variante an. Deutlich günstiger, mehr Inhalt und ebenfalls wohlschmeckend – aber leider nicht aus biologischem Anbau.“

Das Problem: Wer die Umwelt durch bewussten Konsum schont, kann sich durch oft deutlich höhere Preise noch bestraft fühlen. Um daran etwas zu ändern hat Rittberger eine Online-Petition für eine nachhaltige Mehrwertsteuer-Reform gestartet.

 

Die Umweltkosten zahlen alle

Laut einer aktuellen Studie der Universität Augsburg können die sogenannten Umweltfolgekosten, die auf keinem Kassenzettel auftauchen, sehr unterschiedlich ausfallen. Bei tierischen Produkten sind sie im Vergleich zu pflanzlichen um ein Mehrfaches höher, dasselbe gilt für Produkte aus konventionellem Anbau im Vergleich zu solchen aus Bioanbau. Bei Bio-Obst und -Gemüse gehen nur wenige Prozent auf Kosten der Umwelt, während das konventionell erzeugte Schnitzel eigentlich das Dreifache des Ladenpreises kosten müsste. Rittberger zeigt an einem Beispiel, wer für die Umweltbelastungen aufkommt. 27 Prozent des Grundwassers in Deutschland enthalten zu viel Nitrat – die Aufbereitung sei teuer und erhöhe die Trinkwasserkosten für eine vierköpfige Familie um bis zu 134 Euro im Jahr.

Sigmar Gabriel forderte schon vor zehn Jahren als Umweltminister, die Mehrwertsteuerspreizungen nach ökologischen Gesichtspunkten zu überarbeiten. Das Umweltbundesamt formulierte ähnliche Forderungen und das EU-Parlament verabschiedete 2011 eine entsprechende Resolution. Reduzierte Sätze sollten auf umweltfreundliche Produkte gewährt werden um diese wettbewerbsfähiger zu machen. „Doch passiert ist nichts“, stellt Rittberger fest. Zum 50. Geburtstag der Mehrwertsteuer hat die EU-Kommission Anfang des Jahres einen Reformvorschlag vorgelegt, der unter anderem mehr Freiraum für Ermäßigungen enthält. „Das ist die Voraussetzung, um die Mehrwertsteuer ökologisch steuern zu können“, sagt Rittberger.

 

Rittbergers Vorschlag:

Für die meisten Lebensmittel kassiert das Finanzamt derzeit den ermäßigten Satz von 7 Prozent. Rittbergers Vorschlag: Pflanzliche Lebensmittel, die ökologisch angebaut bzw. fair gehandelt werden, sollen gänzlich von der Steuer befreit werden. Im Gegenzug will er konventionell produzierte tierische Lebensmittel mit dem vollen Satz (19 Prozent) besteuern. Für pflanzliche konventionell angebaute Produkte, sowie für tierische Ökoprodukte würde es beim ermäßigten Steuersatz bleiben.

Auch andere Bereiche will er einbeziehen. Für die grenzüberschreitende Fahrt mit Zug oder Bus wird in Deutschland 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Rittberger fordert, Nah- und Fernverkehr zu ermäßigen, sofern diese komplett auf Ökostrom umstellen. Internationale Flüge, die bisher komplett steuerbefreit sind, will er mit dem vollen Steuersatz belegen.

Außerdem sollen Gerätereparaturen von Ermäßigungen profitieren. Dies sei schon mehrfach gefordert worden und werde in Schweden bereits umgesetzt. Als weitere Kandidaten für eine Steuerermäßigung nennt er öko-faire Kleidung und Ökostrom. Auch für die Gastronomie, wo nicht erst seit der umstrittenen Mehrwertsteuersenkung für Hotelübernachtungen Verwirrung herrscht, empfiehlt er sein Konzept. Demnach wären nur zertifizierte Bio-Hotels und Restaurants mit Bio- oder fairem Essen ermäßigt. Eine Kommission sollte das Siegelwirrwarr entwirren und zu anerkannten Standards weiterentwickeln, Beispiel: EU-Bio-Label.

 

Ergänzung für weitere Maßnahmen

Kontakt hat der Pfarrer auch zum Verein Transfair hergestellt, der Fairtrade in Deutschland vertritt. Dieser hatte Rittberger im Mai zu einem internen Workshop zum Thema nachhaltige Mehrwertsteuerreform eingeladen, wo er seine Initiative vorstellte. Rittberger will Bio- und Fairtrade-Produkte aus der Nische herausholen, das Angebot ausweiten und günstiger machen. Gut gefällt ihm der ‚Fairführer‘ der Stadt Walldorf, ein Wegweiser, der zeigt, wo es in Walldorf fair, regional und ökologisch zugeht.

„Wie kann ökologisch sozial sein?“ Eine gute Frage auf die Rittberger ausführlich eingeht. Unter Umweltfolgekosten litten vor allem einkommensschwache Haushalte und schließlich würden Ökoprodukte für alle erschwinglicher. Denkbar sei auch ein finanzieller Ausgleich gestaffelt nach Einkommen. Klar wird auch, dass für nachhaltigen Konsum weitere Maßnahmen nötig sind, wie die Einführung einer CO2-Steuer oder eine wirksame Reform der EU-Landwirtschaftspolitik.

 

„Es geht zwar nicht um ein klassisches Naturschutzthema, aber um Nachhaltigkeit – das haben wir gerne aufgegriffen, sagt Wolfgang Högerich, Vorsitzender des Nabu Walldorf-Sandhausen, und macht Geschmack auf weitere interessante Vorträge, die in den nächsten Monaten anstehen. Frithjof Rittberger gab er noch einen Rucksack voll Fairtrade- und Bioprodukte aus Walldorf mit auf den Weg.

 

Sabine Hebbelmann

Berichte der Ortsgruppe


Vortrag "Flora und Fauna der Binnendünen"

Einen Vortrag zum Thema „Flora und Fauna der Binnendünen bei Sandhausen“ hält der Sandhausener Biologe Dr. Peter Weiser am 12. März um 19 Uhr in der Cafeteria der ASB-Seniorenresidenz, Bahnhofstraße 78, in Sandhausen. Weiser, der im Ehrenamt auch Naturschutzwart ist und sich im NABU Walldorf-Sandhausen engagiert, bietet einen fundierten Überblick über Entstehung und Bedeutung der Binnendünen. Anhand beeindruckender Makrofotografien demonstriert er die Anpassung verschiedener Arten an den Extremstandort Düne und zeigt Bilder von seltenen Dünenpflanzen, prächtigen Schmetterlingen, räuberischen Grabwespen, seltenen Solitärbienen, winzigen Sand-Steppenbienen und eigentümlichen Krabbenspinnen.

Er geht aber auch auf die Bedrohungen der Sandrasen ein: Nährstoffeintrag durch Verkehr und Hundekot, Neophyten, sowie die fehlende Vernetzung der Kleinbiotope. Außerdem bricht er eine Lanze für die Schaffung weiterer Offenbereiche mit Sandflächen - wie in Sandhausen die Auflichtungen bei der Pflege Schönau und weitere Maßnahmen im Rahmen des Ersatz-Ausgleichskonzepts (Stichwort: L 600) sowie in Walldorf die Freistellung der Dünenkuppen Maulbeerbuckel und Saupferchbuckel.

Der Vortrag findet statt in Kooperation mit der Volkshochschule Südliche Bergstraße e.V., dem ASB Domizil am Leimbach und dem Naturschutzbund Deutschland e.V., NABU-Gruppe Walldorf-Sandhausen. Der Eintritt ist frei.

"Hilfe ich bin ein Star ..."

Nein es geht nicht ums Dschungelcamp, auch wenn der Kandidat gern Würmer und Insekten frisst.

Den Titel hat der Biologe Sebastian Olschweski vom NABU Heidelberg gewählt für einen Vortrag, den er am Mittwoch, 21. Februar um 20 Uhr im Pfälzer Hof (Sängersaal) in Walldorf für den NABU Walldorf-Sandhausen hält.

Der Vogel des Jahres 2018  ist der „Star“ unter den Vögeln. Bewundert werden seine Schwarmflüge im Herbst, die als einzigartiges Naturschauspiel gelten, und natürlich sein Gesang: Der Star kann andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen. Zu hören sind dann auch Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen.

Der Star gilt als Allerweltsvogel – doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht. „Eine Million Starenpaare haben wir alleine in Deutschland in nur zwei Jahrzehnten verloren. Jetzt gilt es, den Star durch praktischen Naturschutz und Sicherung des Lebensraums zu unterstützen“, sagt Olschewski. Über die Hintergründe dieser Entwicklungen sowie was Jedermann zum Schutz des Stars beitragen kann, wird der Vortrag einen Überblick geben.

Der Star ist ein Star   Foto: NABU/Birgit Christophersen

Die Düne lebt

 

Einen Vortrag zum Thema „Flora und Fauna der Binnendünen bei Sandhausen hält der Sandhausener Biologe Dr. Peter Weiser am 12. März 2018 um 19 Uhr  im ASB Domizil am Leimbach in Sandhausen für die VHS Südliche Bergstraße. Weiser ist NABU-Mitglied, Naturschutzwart für die Sandhäuser Schutzgebiete und leidenschaftlicher Naturfotograf. Er informiert über die Besonderheiten der auch überregional bedeutsamen Sandbiotope und setzt mit beeindruckenden Makrofotografien das auf den ersten Blick eher unscheinbare Leben ihrer Bewohner in Szene.

Ein Hotspot der Artenvielfalt

Mittwoch, 10. Januar, 19:00 Uhr

Bildervortrag über die Dünen in Sandhausen

 

Die Naturschutzgebiete rund um Sandhausen bestehen aus drei Teilgebieten: der Pflege Schönau im Norden, dem Pferdstrieb am Ortsrand im Süden sowie der ehemaligen Sandgrube Zugmantel-Bandholz noch etwas weiter südlich. Auf vergleichsweise kleiner Fläche finden sich kalkreiche und kalkarme Sandrasen mit charakteristischer Flora und Fauna. Am nördlichen Oberrhein stellen die Relikte der ehemals ausgedehnten Dünengebiete einen Hotspot der Artenvielfalt dar. Im Vortrag werden charakteristische Arten vorgestellt; die Bedrohung dieser einzigartigen Vielfalt wird diskutiert.

Peter Weiser engagiert sich seit 2015 ehrenamtlich als Naturschutzwart für den Schutz der Binnendünen. Als Mitglied des NABU Walldorf-Sandhausen leitet er regelmäßig Exkursionen und betreut in einer Arbeitsgruppe die Walldorfer Storchenwiese.

Ort: VHS Heidelberg, Bergheimerstraße 76 

Zauneidechse   Foto: Peter Weiser


„Hoffen wir dass das auch ankommt“

 

Wie steht es um die Natur und ihren Schutz im Ländle – Sebastian Olschewski zog Bilanz

Walldorf. Der Naturschutzbund  (Nabu) Walldorf-Sandhausen knüpft an seine Tradition an und bietet wieder Vorträge im Pfälzer Hof in Walldorf an. Zum Auftakt konnte er Sebastian Olschewski, Vorstand im NABU Heidelberg und Artenschutzreferent bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW)  gewinnen.

Als wirkungsvolles Instrument um die Politik zu beraten bezeichnet der Landschaftsökologe den Anfang 2016 erstmals veröffentlichten „Bericht zur Lage der Natur in Baden-Württemberg“. Er enthalte fundierte und aktuelle Informationen zum Zustand und zur Entwicklung von Natur und Landschaft.

 

Das Ländle gilt im europäischen Vergleich als einer der am stärksten zerschnittenen Räume. Mit der massiven Bautätigkeit der vergangenen Jahrzehnte wurden ökologisch wertvolle Siedlungsrandbereiche zugebaut. Noch heute gehen täglich Flächen so groß wie sieben Fußballfelder verloren. Ziel für 2020 ist, den Flächenverbrauch auf die Hälfte zu senken - langfristig wird die Netto-Null angestrebt. „Davon sind wir weit entfernt – gerade hier in der Metropolregion“, so Olschewski.

50 Prozent der Flächen in BaWü sind landwirtschaftlich genutzt. Bot die Landwirtschaft Mitte des 19. Jahrhunderts noch vielfältige Lebensräume mit kleinen Parzellen, vielen Heckenstreifen, Baumreihen, Alleen, natürlichen Bachläufen und der Streunutzung in den Sanddünen, sei das Bild heute ein ganz anderes: Große Felder ohne Vielfalt der Feldkulturen, begradigte Bäche und Flüsse, hoher Einsatz von Herbiziden, Insektiziden und Dünger.

Nicht nur die Zahl und Artenvielfalt der Insekten sei massiv zurückgegangen, auch die der Vögel des Offenlandes, die von diesen abhingen. Er nennt Feldlerche, Goldammer, Feldsperling und Braunkehlchen. Beim Thema Insektensterben stünden außerdem neuartige Pflanzenschutzmittel wie Neonikotinoide im Fokus. Um das Problem zu fassen und eine Grundlage zu schaffen habe die grüne Landtagsfraktion ein Insekten-Monitoring auf den Weg gebracht. Einen positiven Trend sieht Olschewski bei der ökologischen Landwirtschaft, die inzwischen einen Anteil von 10 Prozent erreiche.

Sein Fazit in Bezug auf das Offenland: „Da steht die Ampel ganz klar auf Rot.“

Viel besser sei es da um den Wald bestellt, dessen Fläche zugenommen habe. Die Hälfte habe sich naturnah entwickelt, der Laubbaumanteil habe zugenommen und der Totholzvorrat sei „ordentlich“. Von dem Ziel, im Jahr 2020 fünf Prozent des Waldes von forstlicher Nutzung freizuhalten, sei man mit 1,9 Prozent aber noch weit entfernt. Der zunehmende Klimastress führe zu einer Verschiebung der Baumarten, auch sei der Anteil der geschädigten Bäume mit 35 bis 40 Prozent noch hoch.

Ein Problem - auch in Baden-Württemberg - sei die Nitratbelastung des Grundwassers. Jede zehnte Messstelle überschreite den Grenzwert von 50 mg pro Liter. „Wir liegen in der Rhein-Neckar-Region und im Kraichgau in einem Hotspot“, betont Olschewski. Hauptverursacher seien Düngemittel aus der Landwirtschaft.  Ansonsten aber habe sich – auch dank der EU-Wasserrahmenrichtlinie - beim Zustand der Gewässer Einiges getan. So sei das Wasser des Bodensees wieder klar und im Rhein gebe es wieder Lachse.

Bei den Naturschutzflächen habe BaWü zugelegt, habe aber mit 2,5 Prozent gegenüber 4,1 Prozent im Bundesdurchschnitt immer noch Nachholbedarf. Über die Hälfte der europäisch geschützten Arten sei in einem ungünstigen oder schlechten Zustand. „Für viele FFH-Gebiete gibt es noch keine Managementpläne oder sie werden nicht mit Leben gefüllt“, sagt der Landschaftsökologe.  Es gebe aber auch Arten die sich extrem positiv entwickelt haben, wie das Wappentier des Nabu: der Weißstorch. Das könne man unter anderem auf der Walldorfer Storchenwiese beobachten.

Die LUBW habe ein Konzept für einen landesweiten Biotopverbund entwickelt. Auch die Naturschutzstrategie des Bundes sei ehrgeizig. „Das umzusetzen ist eine Querschnittsaufgabe“, so Olschewski.  Beim Projekt  F.R.A.N.Z. „Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft“ würden mit Modellbetrieben deutschlandweit praxistaugliche Maßnahmen wie die Anlage von „Lerchenfenstern“ entwickelt.

In Baden-Württemberg sieht Olschewski aktuell gute Perspektiven für den Naturschutz. Es gibt gute Konzepte und die Mittel für den Naturschutz werden weiter aufgestockt.. „Hoffen wir, dass das auch ankommt in der Fläche“. 

Info: Einen Vortrag über das Projekt "Lebensader Oberrhein" hält Dr. Katrin Fritzsch am 15. November um 20 Uhr im Pfälzer Hof (Sängersaal) Walldorf.

Sabine Hebbelmann


Barfußpfad und Malwettbewerb

 

Immer wieder ein besonderes sinnliches Erlebnis: Der Barfußpfad des NABU Walldorf-Sandhausen beim WiWa Bewegungstag in Walldorf. Dieses Mal sogar bei herrlichem Spätsommerwetter auf der Außenterrasse der Astoria Halle. Mit verbundenen Augen tasteten sich die Kinder durch Bottiche mit trockenem Laub und Rinde, weichem Sand, glatten Kieselsteinen und einem Gemisch aus Nüssen und Eicheln und dappten schließlich noch in kaltes Wasser. Mit einigen Helfern war die Sozialpädagogin Katharina Minack, die auch die NAJU-Gruppe leitet, gut beschäftigt und machte nebenher noch fleißig Reklame für den Naturschutzverband.

Erst am Wochenende zuvor hatte sich der NABU Walldorf-Sandhausen am Großen Waldtag Schwetzinger Hardt beteiligt, mit Informationen über die hiesige Natur, die Arbeit des NABU und einem Malwettbewerb zur biologischen Vielfalt.

Text und Fotos: heb


NABU Walldorf-Sandhausen wählt neuen Vorstand

Der NABU Walldorf-Sandhausen hat einen neuen Vorstand. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurde der Wolfgang Högerich zum 1. Vorsitzenden gewählt, nachdem die bisherige Vorsitzende Karin Knitter-Lehmann nicht mehr zur Wahl angetreten war. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Peter Schmitt wiedergewählt. Kassierer wurde Maik Schmidt und als Kassenprüfer wurden Konrad Richter und Frank Köhler gewählt.

 

Wolfgang Högerich ist 57 Jahre alt und wohnt in Walldorf. Der Gartenbautechniker hat eine Zusatzausbildung zum Sonderpädagogen für Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung absolviert und arbeitet in den Heidelberger Werkstätten der Lebenshilfe. Seine Motivation begründet er mit seinem Beruf, dem persönlichen Kontakt zu Vogelwart Günter Keim und damit, dass er für das Amt angefragt wurde. „Der NABU Walldorf-Sandhausen braucht einen 1. Vorstand damit es weiter geht“, sagt Högerich. Zunächst wolle er die Basis kennenlernen und sie stärken.

 

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden die anwesenden Walter Böhli, Günther Keim und Ulrich Schmidt mit dem silbernen NABU-Anstecker des Landesverbandes geehrt.


Sabine Hebbelmann übernimmt Pressearbeit

Der NABU Walldorf-Sandhausen hat die freie Journalistin Sabine Hebbelmann zur Pressewartin bestellt. Interessierten Lesern stellt sie sich und ihre Motivation vor: „Ich wohne am Waldrand in Sandhausen und unternehme gern Ausflüge in die Schwetzinger Hardt und die hiesigen Dünengebiete, die sich durch eine außergewöhnliche Flora und Fauna auszeichnen. Hier lassen sich immer wieder faszinierende Beobachtungen machen. Schon als Kind habe ich viel Zeit in Garten, Wald und Flur verbracht, habe Pflanzen bestimmt und mich für ökologische Zusammenhänge interessiert. Heute streife ich als freie Journalistin durch die Region auf der Suche nach interessanten Geschichten unter anderem für die Rhein-Neckar-Zeitung. Und da das Interesse an der Natur geblieben ist, treffe ich dabei immer wieder auch auf Naturschutzthemen. So habe ich über die Rodung der Dünenkuppen am Saupfergbuckel in Walldorf, die Besonderheit und die Gefährdung der Dünengebiete der Schwetzinger Hardt, die Auseinandersetzungen um ökologische Ersatzausgleichsmaßnahmen für den Rückbau der L 600, die Storchenwiese in Walldorf und viele weitere regionale Naturschutzthemen geschrieben. Da mir die Ziele des NABU, die pragmatische Herangehensweise und die regionale Verankerung  zusagen, bin ich Mitte 2012 dem Naturschutzverband beigetreten. Als die Vorsitzende Karin Knitter-Lehmann mich bat, ehrenamtlich die Pressearbeit für den Ortsverband Walldorf-Sandhausen zu übernehmen, habe ich nicht lange gezögert. Zu den Aufgaben gehören regelmäßige Beiträge für die Walldorfer Rundschau und die Gemeindenachrichten sowie die Pflege der Homepage. Über die Aktivitäten der NAJU-Kids berichtet weiterhin Katharina Minack. Über Anregungen und Hinweise per Mail an sabine_hebbelmann(at)t-online.de freue ich mich.“

 

Binnendünen

in Schwetzingengestern, heute, morgen

Vortrag mit Dr. Andre Baumann (NABU-Landesvorsitzender) am 22.2. im Palais Hirsch

 

Schwetzingen/Stuttgart – Wie sind die einzigartigen Binnendünen in Schwetzingen entstanden? Was passiert dort zurzeit? Welche Visionen gibt es für diese Naturwunder direkt vor der Haustüre? Und was ändert sich, wenn jetzt knapp 100 Hektar Fläche im ehemaligen „Panzerwald“ der NABU-Stiftung gehören? Antworten auf diese Fragen gibt Dr. Andre Baumann, Schwetzinger mit Leib und Seele und Vorsitzender des NABU Baden-Württemberg, in einem öffentlichen Vortrag im Palais Hirsch (22.2., 19 Uhr).

 

„Die Binnendünen in der Kurpfalz gehören zum wertvollsten Naturerbe Baden-Württembergs. Und sie prägen den Biodiversitäts-‚Hotspot‘ nördliche Oberrheinebene“, erläutert Baumann. Schon rund 20 Jahre lang betreut und pflegt der NABU rund um Schwetzingen viele der Trockenlebensräume mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt. Vor gut zwei Jahren startete dann das große NABU-Naturschutzprojekt „Lebensader Oberrhein“: Seitdem entstehen in den Dünengebieten wieder großflächig Sandrasen, Sandheiden und lichte Kiefernwälder – Lebensraum für das winzige Steppenbienchen, die extrem seltene Sandstrohblume oder die Heidelerche.

 

Vortrag „Binnendünen in Schwetzingengestern, heute, morgen“ mit Dr. Andre Baumann:

-       Montag, 22. Februar 2016, 19 Uhr

-       Palais Hirsch, Am Schlossplatz, 68723 Schwetzingen

-       Der Eintritt ist frei. 

-       Weitere Informationen: www.NABU-Schwetzingen.de


Interessante Neuigkeiten zum Trauerschnäpper im Dannheckerwald


NABU Walldorf-Sandhausen beim 7. WIWA-Bewegungstag am 21.09.2014

Mit einem mobilen Barfußpfad beteiligte sich der NABU am diesjährigen Bewegungstag. Sechs Mörtelwannen waren mit verschiedenen Naturmaterialien gefüllt: Moos, Sand, Waldboden, Heu, Schafwolle und Blätter. Barfuß und mit verbundenen Augen durch diese Wannen hindurchzusteigen war für die großen und kleinen BesucherInnen ein besonderes Gefühlserlebnis. Gar nicht so einfach, die unterschiedlichen Materialien mit verbundenen Augen nur mit den bloßen Füßen zu erkennen. Viele hatten großen Spaß daran und stiegen mehrfach hindurch.

Nebenher wurden interessante Fachgespräche zu Naturschutzthemen geführt und Informationen ausgetauscht. Ein wahrlich spannender und vielfältiger Tag für NABU-Aktive und BesucherInnen.


Rückblick zum Vortrag von Jürgen Alberti über die „Mittlere Enz“

"Wie Berg und Tal geworden sind" - natur- und kulturgeschichtliche Eindrücke von der Mittleren Enz

(Bilder Jürgen Alberti)

Auch in diesem Jahr haben Jürgen Alberti und seine Gattin das Vortragsjahr des NABU Walldorf-Sandhausen mit einem eindrucksvollen Bildvortrag über die Orte Mülhausen, Roßwang und Lienzingen an der mittleren Enz begonnen. Mülhausen an der Enz ist ein kleiner Ort zwischen steilen Weinbergen und dem beschaulichen Flüsschen Enz. Die bis zu 29 Terrassen der Weinberge haben zum Teil einen Winkel von 45 Grad. In den Weinbergen müssen alle Arbeiten per Hand ausgeführt werden, das Gelände ist für Maschinen zu steil. Obstbäume und Mandel sowie Iris, Veilchen, Perlhyazinten und Blaukissen sind gedeihen hier prächtig und bieten der Insektenwelt reichhaltige Nahrung. Die schwarze Holzbiene, Garten- und Zauneidechse hat Herr Alberti in Großaufnahme festhalten können. Die drei Orte sind geprägt durch alte Fachwerkhäuser und schmale Gassen mit einigen liebevoll restaurierten Gebäuden. Hier sind Herrn Alberti idyllische Aufnahmen gelungen, ganz ohne parkende Autos.
Seine Kenntnisse von Kultur und Natur in Verbindung mit den wunderbaren Bildern motivieren dazu, diese Gegend mal etwas genauer zu betrachten, einen Ausflug sind die Orte allemal wert. Wir sind gespannt, welche Orte Herr Alberti im nächsten Jahr für uns entdeckt.

Rückblick zum Vortrag von Dr. Landmann

Am 5. November hat uns Dr. Landmann in seinem Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeit im Haushalt“ die Entstehungsgeschichte unserer endlichen Ressourchen näher gebracht. Für weitere Informationen zum Thema möchten wir auf die Website http://www.nabu.de/themen/konsumressourcenmuell/ verweisen. Ein Hinweis in eigener Sache, beim NABU können Sie gebrauchte Handys zur Wiederverwertung abgeben.


Konsum, Ressourcen und Müll

Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Der NABU sieht deshalb eine Veränderung der Politik und Wirtschaftsweise in den Industrieländern als unerlässlich an, um die Schätze der Erde dauerhaft nutzen zu können. Denn trotz sinkender Bevölkerungszahlen und mehr Ressourceneffizienz steigt der Rohstoffverbrauch in Deutschland immer noch.

Die drei Themenbereiche Ressourcen schützen, Müll und Kreislaufwirtschaft und Kosumieren und Wirtschaft zeigen die Ansatzpunkte, an denen der Verbrauch von Ressourcen verringert werden kann. Wer wenig Rohstoffe braucht und damit die Nachfrage nach Rohstoffabbau senkt oder wer Verbrauchtes wiedernutzt, sorgt für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.“

Quelle http://www.nabu.de/themen/konsumressourcenmuell/


Pilze im Naturgarten

Der Naturfreund K. Hofmann hat uns den entscheidenen Hinweis zu den Pilzen gegeben:


Der Schopf-Tintling (Coprinus comatus), auch Spargelpilz, Porzellantintling, Tintenpilz oder inkorrekt Tintenschopfling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten. Er ist in Europa heimisch, häufig und jung ein ausgezeichneter, wenngleich nicht sehr haltbarer Speisepilz Denn alte Exemplare zerfließen zu einer tintenartigen Flüssigkeit. Die Art ist kultivierbar, im Handel wird beispielsweise Körnerbrut angeboten, die vom Pilzgeflecht durchwachsen ist.

(Quelle: http://www.wikipedia.org/)


Seltene Haubenlerche in Walldorf