Sollte man Vögel auch in den warmen Jahreszeiten füttern? Angesichts der Berichte über das Insektensterben fragen sich viele Vogelfreundinnen und -freunde, ob sie Kohlmeisen, Hausrotschwänze oder Amseln auch im Sommer mit speziellem Futter unterstützen sollen?
Insekten als proteinreiche Nahrung zur Jungenaufzucht stehen im Mittelpunkt der Fütterung bei fast allen Singvögeln. Daher ist eine vielfältige, blüten- und damit insektenreiche Natur für Vögel überlebenswichtig. Ein natürliches Futterangebot ist zudem vielfältiger als die Snackbar im Garten. Beim Vogelfüttern geht es daher primär um das Naturerlebnis. Gegen das Insekten- und Vogelsterben wirkt vor allem der Schutz von Lebensräumen.
Wer ganzjährig füttert, hat auch im Sommer eine Chance, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Trink- und Futterstellen bieten täglich spannende Erlebnisse. Mit praktischem Naturschutz hat das aber nichts zu tun – die Vogelfütterung kann den Insektenschwund nicht kompensieren. Wer einen Garten hat, sollte diesen vielfältig, vogel- und insektenfreundlich anlegen. Wo viele Insekten einen Lebensraum finden, werden Vögel eher satt.
Foto: Zaunkönig, NABU/Michael Groß
Die generelle Frage, ob Vögel im Winter überhaupt gefüttert werden dürfen, beantwortet der NABU mit einem klaren Ja. Wer Vögel füttert, kann sie optimal beobachten und wird mit spannenden Naturerlebnissen belohnt. Gleichzeitig sollte aber klar sein, dass die Vogelfütterung die Probleme der Vogelwelt nicht löst.
Wer füttert, sollte am besten ein Futtersilo verwenden. Ein Silo hat gegenüber dem klassischen Vogelhäuschen einige Vorteile: Das Futter ist besser geschützt, wird weniger nass und verdirbt nicht so leicht. Zudem können die Vögel nicht im Futter herumlaufen und es dabei mit Kot verschmutzen. Das ist hygienischer und minimiert die Gefahr, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Wer dennoch auf klassische Futterhäuschen setzt, sollte diese regelmäßig mit heißem Wasser reinigen.
Platzieren sollte man den Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, damit die Vögel sich anschleichende Katzen frühzeitig bemerken. Vorsicht auch bei Glasscheiben. Immer wieder knallen Vögel beim An- oder Abflug gegen ein Fenster. Entweder hält man einen Abstand von mehreren Metern zum Fenster ein oder entschärft die Gefahrenstelle durch eine flächenhafte Vogelschutzmarkierung auf der Außenseite der Scheibe. Einzelne Greifvogelsilhouetten sind nicht geeignet.
Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne. Körnermischungen haben den Vorteil, dass die unterschiedlichen Samen den verschiedenen Geschmäckern der Vogelarten entgegen kommen. Der Anteil an „unbeliebten“ Weizenkörnern sollte möglichst klein sein.
Die häufigsten Gäste an der Futterstelle sind Meisen, Finken und Sperlinge – sie sind Körnerfresser. Damit Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige ebenfalls auf ihre Kosten kommen, kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten – am besten in Bodennähe. Auch hierbei ist wichtig, dass das Futter geschützt ist und nicht verdirbt. Spezielle Bodenfutterspender etwa sind dafür geeignet. Auf keinen Fall sollte salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln verfüttert werden. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es schnell schlecht wird und im Magen der Vögel aufquillt.
Hecken schützen vor unerwünschten Blicken und Wind, grenzen Grundstücke ein und bieten Nahrung und Unterschlupf für Vögel, Insekten und Igel. Doch aktuell strecken Hecken an einigen Ecken ihre
Zweige mitten in den Weg, nehmen die Sicht und sind aus der Form gewachsen.
Was tun? „Bitte haben Sie noch etwas Geduld“.
Für die Wildtiere im Garten sind Hecken und Sträucher jetzt im heißen Sommer lebenswichtige Schatteninseln. Sie wirken wie ein Sonnenschirm aus Blättern und schützen außerdem den Boden und die
Gartenpflanzen vor dem Austrocknen. So bleibt die Erde feuchter und Amseln finden länger noch Regenwürmer und Schnecken als Nahrung.
Ein starker Rückschnitt ist gesetzlich ohnehin erst ab Oktober erlaubt. Einige Vogelarten stecken noch in der Familienphase. Bis Ende Juli brüten etwa Singvögel wie die Gartengrasmücke, die
Heckenbraunelle oder der Zaunkönig unterm Blätterdach in Gärten, Friedhöfen und Parks. Wer jetzt zur Heckenschere greift, stört die Tiere massiv. Daher erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz in der
Zeit von März bis Ende September nur, den Jahreszuwachs von Hecken und Gebüschen in Gärten zu entfernen. Dies gilt auch für längere Hecken und größere Gehölze in der freien Landschaft.
Greifen Sie aktuell nur zur Heckenschere, wenn es unbedingt sein muss!
Fledermäuse sind echte Stadtbewohner. Sie leben meist unbemerkt von uns an und in
Gebäuden. Ganze 25
Arten sind in Deutschland heimisch. Die heimliche Lebensweise der Tiere macht sie für die meisten Menschen
unsichtbar. Doch sind viele Fledermäuse echte Städter. Sie nutzen genau wie der Mensch die Stadt als Lebensraum.
Als Teil unseres gemeinsamen Ökosystems Stadt verdienen Sie unsere Aufmerksamkeit – und Unterstützung. Denn unsere kleinen Nachbarn sind bedroht.
Sie finden immer weniger Lebensräume und es wird Zeit, das zu ändern: